Einfache Sprache in der Praxis

Landratsamt will verständlicher werden! – ein Praxisbeispiel

Wer hat sich nicht schon mal über ein Schreiben einer Behörde geärgert, das den Empfänger auch nach zweimaligem Durchlesen ratlos zurücklies. Das Problem hat man auch im Landratsamt in Böblingen erkannt. Systematisch will man dort für den Bürger verständlicher werden. Die Mitarbeiter werden auch durch einen Wettbewerb zu verständlicher Sprache motiviert. Das Landratsamt Böblingen veranstaltete schon den zweiten internen Wettbewerb für einfache Sprache.

Die Jury war bunt gemischt, auch die Zielgruppe war mit einer Person mit Behinderung und einem Menschen mit noch junger Zuwanderungsgeschichte vertreten. Gerade für diese Gruppen sind Behördenschreiben ein besonderes Problem, deshalb ging die Initiative für einfache Sprache im Landratsamt auch vom Beauftragten für Menschen mit Behinderung aus, der sich das Amt für Migration und Flüchtlinge mit an Bord holte.

Vor dem Wettbewerb gab es Workshops zur Leichten Sprache, inzwischen gibt es neun Qualitätszirkelt für Amtstexte in den verschiedenen Dezernaten und Ämtern. Die Sieger des anschließenden Wettbewerbs wurden in einer kleinen, internen Feier geehrt und mit Verzehrgutscheinen eines Restaurants nach Wahl beglückt.

So einfach geht Mitarbeiterbindung, Freude an der Arbeit, Kundenzufriedenheit, Vereinfachung der Amtswege.

Wie ich finde ein schönes Beispiel aus der Praxis. Ganz an dem Motto: Mit einfacher Sprache wird auch die Arbeit als Behörde einfacher.

Übertragung des Praxisbeispiels

Das möchte ich jetzt noch etwas auf die Spitze treiben: Mit Leichter Sprache wird die Arbeit der Behörde noch viel leichter. Dabei müssen die Adressaten immer auf die Rechtssicherheit der Schreiben, Informationen, Formulare und Bescheide vertrauen können. Es ist wichtig die Leichte Sprache mit dem juristischen Wissen zu verbinden.

Das Netzwerk mit seinen Mitgliedern hilft hier gern weiter.

(Quelle: Pressemeldung Landratsamt Böblingen vom 18.4.2023)